Dienstag, 17. Februar 2026, 20:00 Uhr


Auch als Live-Stream:
https://youtube.com/live/slf-0WoyO8g
Viktoriia Vitrenko, Stimme, Klavier
LIMBO
Agata Zubel
3 Songs (2021/2022)
für eine sich selbst begleitende Sängerin
Alla Zagaykevych
aus: Signs of Presence (2021)
für Sopran und Klavier auf Texte von Iya Kiva
I, II, III
Yin Wang
aus: Illuminations (2022)
für Stimme, Klavier und Tape
I. Nan
Sven Ingo Koch
Simple Songs & Lieder des Verzehrens (2020/2021)
für Stimme und Klavier
(nach Gedichten von Jan Wagner)
1 maulbeeren
2 fenchel
3 marder
4 vogelgrabsong
5 streichholz
Maxim Shalygin
aus: Lieder der heilgen Narren (2009/2010)
Gesangszyklus für Frauenstimme und Klavier
1. Glocken (Originaltext)
3. Aufruf (Originaltext, Anna Reshetniak gewidmet)
4. Wiegenlied (Originaltext, Vincent van Gogh gewidmet)
6. Abzählvers (Originaltext, Jim Jarmusch gewidmet)
7. Agnus Dei (Swjatoslaw Lunjow gewidmet)
Verzehren und Sich-Verzehren als Metapher: vom sehnsuchtsvollen, fast allegorischen Speisen über das ‚blutrünstige Verzehren‘, das ‚Verzehrt-Werden‘ bis hin zum ‚Sich-Opfern‘ als grimmige Katharsis.
Das Bild der Sängerin, die sich selbst am Klavier begleitet, als intimster, auf sich selbst konzentrierter Ausdruck beschreibt den ‚Limbo‘ – den Schwebezustand, in den uns die zahlreichen sozialen und politischen Erschütterungen der letzten Jahre versetzt haben. Mehr Song als Kunstlied enthüllen die Vokalwerke verschiedene psychologische Zustände des Dazwischen-Seins.
Das Spiel über Nähe und Distanz, Einsamkeit und globale Verortung, Angst und Hoffnung spiegelt nicht nur die persönliche Situation der ukrainischen Künstlerin wider, sondern auch die Isolation der Widerstandskämpferin in der Gefängniszelle: LIMBO ist der belarusischen Kollegin und Freundin Maria Kalesnikava gewidmet, die kürzlich zu 11 Jahren Haft verurteilt wurde. Das Thema des irrationalen Schwebezustands erhält damit eine dramatische, sehr reale Dimension.
