Dienstag, 9. Mai 2023, 20:00 Uhr
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Auch als Live-Stream:

https://youtube.com/live/G2DSbLBVn5U

Anna Miklashevich, Sopran
Anna Carewe
, Violoncello
Moritz Ernst
, Klavier

Hymnen und Capriccios: Wenn die Musik außer sich gerät


Gavin Bryars

Lauda dolce I
(2010)
für Violoncello solo


Albert Breier

Zwei Hymnen
(2016/2020)
für Sopran und Violoncello


Sandeep Bhagwati

aus: Music of Crossings
(2015-2018)
für Klavier


Stephan Winkler

Tasten
(1986)
für Klavier


Jonathan Harvey

Curve with Plateaux
(1982)
für Violoncello solo


Albert Breier

Sieben Gedichte von Oskar Pastior
(1990)
für Sopran und Klavier


Die Neigung, außer sich zu geraten, hat die Musik von jeher gehabt. Sie kann das auf verschiedene Weise tun - aus Überschwang oder indem sie sich zurücknimmt.
Im Hymnus stellt sich die Musik in den Dienst einer höheren Sache. Sie öffnet sich auf etwas hin, das außer ihr liegt. Allerdings tut sie das zumeist auf sehr kontrollierte Weise. Sie bildet einen Ritus nach, und das erfordert Sorgfalt.
Im Capriccio dagegen vergisst die Musik alle Fesseln. Sie möchte sich ausschütten, vor Lachen und vor Über-Virtuosität. Sie kann nicht mehr bei sich bleiben, weil es sie nach allen Richtungen über sich hinausdrängt.
Im ersten Teil des Programms überwiegt das Hymnische, im zweiten das Kapriziöse. Aber In manchen Momenten bringt die Musik das Kunststück fertig, beides zu verbinden. Und dann ist sie in einer Weise wieder bei sich, wie es nur ihr gelingt.