Rebecca Ockenden, Sopran Barbara Schingnitz, Mezzosopran Leslie Leon, Mezzosopran als Gäste: Ziv Braha, Theorbe Mela Meierhans, musikalische Leitung Lieder der Liebe
Balz Trümpy
Aus dem West-östlichen Diwan (2021/2022) für drei Frauenstimmen und TheorbeUA
Iris Szeghy
Psalm (1993) für Stimme solo
Jürg Wyttenbach
"Mir ist zumute, als hätt ich mich selbst gegessen“ (2017) Kantate für Mezzosopran auf Texte aus Friedrich Hebbels Tagebüchern
Mela Meierhans
rajat-i (2016/17) für drei Stimmen und Theorbe (nach ausgewählten Texten aus dem Hohelied Salomos in hebräischer Sprache) Lieder der Liebe sind zeitlos und überzeitlich: Ensemble Astraia widmet sich diesem Thema in ungewöhnlicher Besetzung, nämlich für drei Frauenstimmen und Theorbe. Der Fokus des Programms liegt auf zeitgenössischer Vertonung, die zum Teil eine Rückschau auf barocke Komposition vollzieht. Die glutvoll und lautmalerisch vertonte Liebeslyrik der frühbarocken Komponistin Barbara Strozzi paart sich so mit der ins Abstrakte weisenden „lautlichen Verdichtung“ von Mela Meierhans’ auf Texten des Hohen Liedes basierendem Werk rajat-i (2016/2017). Balz Trümpy widmet sich seinem noch nie zuvor erklungenen Werk einer lyrischen Auswahl aus Goethes 1819 entstandener und 1827 nochmals erweiterter Sammlung West-östlicher Divan. Die Tonsprachen der beiden Komponistinnen und des Komponisten setzen sich mit den in Form und poetischem Bilderspektrum sehr unterschiedlichen Text-Komplexen zum Thema Liebe in jeweils eigener musikalischer Charakteristik auseinander: Sprache wird entweder ihrem Inhalt nach musikalisch ausgestaltet oder als Phänomen selbst kompositorisch reflektiert. Theorbe und Stimmen, beide über eine Vielzahl unterschiedlichster Laut- und Geräuschgebungen verfügend, gehen miteinander vielfältige Verbindungen ein, verstärken oder kontrastieren einander. Der Konzertabend schafft so einen bewegten, vom Barock bis zur Gegenwart gespannten musikalischen Bogen, den das Frauentrio und die Theorbe tragen und lebendig werden lassen.